Die Teilnehmer des globalisierungskritischen Sozialforums haben für den 5. Juni zu einem weltweiten "Tag der Mobilisierung" gegen den Kapitalismus und für mehr soziale und ökologische Gerechtigkeit aufgerufen. Die Aktion steht im Zusammenhang mit dem UN-Umweltgipfel "Rio+20" vom 20. bis 22. Juni in Rio zum Thema nachhaltige Entwicklung.
Die Staats- und Regierungschefs müssten bei dem Gipfel der Zerstörung des Planeten ein Ende setzen, mahnten soziale Organisationen bei dem am Sonntag im brasilianischen Porto Alegre zu Ende gehenden Sozialforum.
"Die Erderwärmung ist das Resultat des kapitalistischen Produktions-, Verteilungs- und Konsumsystems", hieß es in einem am Samstag verbreiteten Abschlussdokument. Dieses System werde dominiert von multinationalen Unternehmen und Finanzinstitutionen, die die Treibhausgase nicht reduzieren wollten.
Bei dem Sozialforum wurden die Pläne für eine Gegenveranstaltung zu "Rio+20" bekräftigt. Das Treffen der Globalisierungsgegner soll parallel zum offiziellen Gipfel in Rio unter den Titel "People's Summit" stattfinden. "Wir weisen alle Formen der Diskriminierung von sozialen Bewegungen zurück und auch die Art, wie der Kapitalismus sich mit dem Vorschlag einer grünen Wirtschaft neu erfindet und denkt, ein grüner Anstrich werde die Realität verändern", begründete die Gewerkschafterin Rosane Bertotti den Protest.
Bei dem regionalen Sozialforum wurden laut Veranstaltern über 30.000 Teilnehmer registriert. Zu den Rednern gehörte auch Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff, die nach Porto Alegre reiste und nicht nach Davos zum Weltwirtschaftsforum.
Das Weltsozialforum wurde vor elf Jahren gegründet. Es versteht sich als offene Bewegung und bekennt sich in seiner Charta zu Toleranz, Gewaltfreiheit, Demokratie, den Menschenrechten und Pluralismus.
dpa/br/mh - Bild: Christophe Simon (afp)