Die Warschauer Stadtverwaltung hat am Freitag Grünes Licht für die am Sonntag geplante Eröffnung des neuen Nationalstadions gegeben. Nachdem auch Feuerwehr und Sanitätsbehörde am Donnerstag an dem künftigen EM-Stadion nichts mehr zu beanstanden hatten, zog die Leiterin des städtischen Sicherheitsbüros das am Montag erlassene Verbot der Eröffnungsveranstaltung wieder zurück.
Am Sonntag ist in dem Stadion, in dem am 8. Juni das Eröffnungsspiel der Fußball-EM zwischen Co-Gastgeber Polen und Griechenland angepfiffen wird, ein mehrstündiges Open-Air-Konzert unter dem Motto "Oto jestem" ("Hier bin ich") geplant.
Bedenken vor der ersten sportlichen Begegnung
Polizei und Sicherheitsbehörden meldeten unterdessen Bedenken vor der ersten sportlichen Begegnung im Nationalstadion am 11. Februar an. Beim Spiel um den polnischen Supercup sollen die Teams von Legia Warschau und Wisla Krakau gegeneinander antreten. Die Fans beider Vereine gelten als verfeindet.
"Das Stadion ist nicht für Liga-Begegnungen geeignet", warnte Michal Deskur, Staatssekretär des Innenministeriums, am Freitag. Es sei nicht möglich, für eine sichere Trennung der Fans im Stadion und getrennten Einlass für die Anhänger der beiden Mannschaften zu gewährleisten. "Die Polizei hat ernste Zweifel an der Sicherheit", sagte Deskur. Ministerpräsident Donald Tusk versicherte unterdessen, das Stadion werde nicht für das Spiel zugelassen, wenn die Sicherheit der Fans gefährdet sei.
Das Warschauer Nationalstadion ist die letzte der vier EM-Sportstätten in Polen, die für die Öffentlichkeit freigegeben werden. Ursprünglich sollte das Stadion bereits im vergangenen Sommer den Betrieb aufnehmen. Die Eröffnung musste mehrmals verschoben wurden, da die Bauarbeiten länger dauerten als geplant. Polen ist zusammen mit der Ukraine Gastgeber der diesjährigen EM.
Die Stadion-Bauarbeiter haben auch nach der Eröffnungsveranstaltung noch viel zu tun: Vor dem ersten Fußballspiel am 11. Februar muss auf der bisher kahlen Betonplatte im Stadion-Innenraum der Rasen angelegt werden.
dpa - Bild: Pawel Kula (epa)