In der ägyptischen Hauptstadt kursieren seit Tagen Gerüchte über angebliche Pläne von Schlägertrupps und Anarchisten, die den Jahrestag für Sabotageakte und Gewalt nutzen wollen. Die Übergangsregierung hat angekündigt, Polizei und Armee wollten sich von der zentralen Kundgebung auf dem Tahrir-Platz fernhalten.
Dort soll an die 846 Menschen erinnert werden, die damals von den Sicherheitskräften und von bezahlten Schlägern getötet wurden.
Tausende besetzen Tahrir-Platz zum Jahrestag der Revolution
Tausende Ägypter haben sich in der Nacht zum Mittwoch auf dem Tahrir-Platz in Kairo versammelt, um die geplante Massenkundgebung zum 1. Jahrestag der "Revolution des 25. Januar" vorzubereiten. Sie errichteten Tribünen und bauten Zelte auf dem Platz auf, wo vor einem Jahr die Massenproteste gegen den damaligen Präsidenten Husni Mubarak begonnen hatten.
Nicht alle Gruppen, die an der für Mittwochnachmittag geplanten Kundgebung teilnehmen wollten, haben das gleiche Ziel. Einige sagten, sie wollten die "Märtyrer der Revolution" ehren, andere stellten Transparente mit der Aufschrift "Nieder mit der Militärherrschaft" auf.
Der Oberste Militärrat hatte nach Mubaraks Rücktritt im vergangenen Februar die Macht übernommen, eine Übergangsregierung eingesetzt und den Fahrplan für die Übergangszeit festgelegt. Der erste Schritt ist bereits gemacht. Am vergangenen Montag trat das neu gewählte Parlament zusammen, in dem Islamisten mehr als zwei Drittel der Sitze belegen.
Von heute (Mittwoch) an soll der 1981 verhängte Ausnahmezustand nicht mehr gelten. Das hatte der Vorsitzende des Obersten Militärrates, Feldmarschall Mohammed Hussein Tantawi, am Dienstag in einer Fernsehansprache verkündet.
dpa/jp - Bild: Ägyptisches Fernsehen (afp)