Wie der arabische Nachrichtensender Al Dschasira heute berichtete, habe der 62-Jährige in dem Telefonat mit einem Reporter des Senders sowohl die deutsche als auch die afghanische Regierung gebeten, ernsthafte Bemühungen um seine Freilassung zu unternehmen. Es gehe ihm gesundheitlich schlecht und er fürchte um sein Leben. Unklar blieb, unter welchen Bedingungen die deutsche Geisel das Gespräch geführt hat und wie das Telefonat zustandegekommen war. Der zweite entführte Deutsche war von den Geiselnehmern, bei denen es sich um eine örtliche Taliban-Gruppe mit kriminellem Hintergrund handeln soll, ermordet worden. Die beiden Deutschen und sechs Afghanen waren am 18. Juli verschleppt worden.
Die Taliban wollen unterdessen nach eigenen Angaben noch heute zwei der 21 südkoreanischen Geiseln freilassen. Die beiden erkrankten Frauen sollten am Nachmittag in der Stadt Ghasni dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz übergeben werden, sagte ein Taliban-Sprecher.
Deutsche Geisel in Afghanistan bittet Bundesregierung um Hilfe
Der in Afghanistan entführte deutsche Bauingenieur soll in einem Telefoninterview mit einem arabischen Reporter die deutsche Bundesregierung eindringlich um Hilfe gebeten haben.