Das ist die jüngste Bilanz des Schiffsunglücks, die der stellvertretende Minister für Verkehr und Infrastruktur, Mario Ciaccia, am Mittwoch der Abgeordnetenkammer in Rom vorlegte. Insgesamt waren über 4.200 Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord der "Costa Concordia".
Am Dienstag waren fünf Leichen geborgen worden. Einer der Toten wurde inzwischen als ungarisches Besatzungsmitglied identifiziert.
Am Mittwoch wurde die Suche an der Unglücksstelle vor der toskanischen Insel Giglio zum Schutz der Helfer unterbrochen, weil sich das Wrack erneut bewegt hatte.
Das Wrack sinke weiter ab, dadurch seien die notwendigen Sicherheitsbedingungen nicht gegeben, sagte der Sprecher der Rettungseinheiten, Luca Cari, am Mittwoch. Unter den insgesamt noch 28 Vermissten aus sieben Ländern befinden sich nach einer jüngsten Bilanz der italienischen Behörden 13 Deutsche.
Die Rettungsmannschaften müssen befürchten, das stärkerer Seegang nach einer angekündigten Wetterverschlechterung die Bergungsarbeiten weiter behindern könnte. Die gekenterte "Costa Concordia" könnte weiter in die Tiefe abrutschen und auch sinken, hatten Experten erklärt. Am Mittwoch sollten die Vorbereitungen für ein Abpumpen der knapp 2400 Tonnen Dieselöl in den Tanks des Kreuzfahrtschiffes fortgesetzt werden, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.
Der 290 Meter lange Kreuzer mit mehr als 4200 Menschen an Bord hatte am Freitagabend nach einer Kursänderung des Kapitäns einen Felsen vor der Insel Giglio gerammt und war leckgeschlagen. Das Schiff liegt derzeit in starker Schräglage vor der Insel. Naturschützer fürchten, dass Treibstoff das fragile Ökosystem weit über die toskanische Insel hinaus verschmutzt. Bisher wurden elf Leichen geborgen.
dpa/Sh - Bild: Vincenzo Pinto (afp)