Der Wahlsieg beseitigt auch die Gefahr neuer Spannungen in dem sechs Jahrzehnte alten Krisenherd in Asien. Mit einer klaren Mehrheit erteilten die Wähler dem 61-Jährigen den Auftrag, die seit 2008 verfolgte wirtschaftliche Annäherungspolitik gegenüber China vorsichtig fortzusetzen. Seine regierende Partei konnte wieder die Mehrheit im Parlament gewinnen, auch wenn sie Sitze an die Opposition abgeben musste.
China begrüßte heute den Wahlsieg, der «neue Möglichkeiten» in den Beziehungen biete. Die Ergebnisse bestätigten, dass die friedliche Entwicklung der Beziehungen «der richtige Weg ist» und vom Großteil des taiwanesischen Volkes anerkannt werde, kommentierte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Mit gemeinsamen Bemühungen, das Vertrauen zu stärken, werde es «weitere Fortschritte» im Dialog, Austausch und in der Kooperation zwischen China und Taiwan geben.
Die Führung in Peking betrachtet Taiwan seit 1949 als abtrünnige Provinz und droht mit einer Rückeroberung. Der Kommentar mahnte zur Vorsicht, dass die Unabhängigkeitskräfte in Taiwan die Beziehungen auch in Zukunft weiter belasten könnten. Es gebe zudem langfristige Differenzen, die gelöst werden müssten.
dpa/est