Die syrischen Behörden wollen den Tod eines französischen Journalisten bei einer Demonstration in der Protesthochburg Homs untersuchen lassen. Ein entsprechender Ausschuss sei bereits gebildet worden, berichtete das Staatsfernsehen am Donnerstagabend. Der französische Fernsehreporter Gilles Jacquier war am Mittwoch bei einem Mörserangriff auf eine Demonstration von Regime-Anhängern getötet worden.
Zunächst hatte die Regierung von Präsident Bashar al-Assad "bewaffnete Terroristen" für den Angriff verantwortlich gemacht - die von den Behörden benutzte Bezeichnung für die Protestbewegung. Die Regimegegner wiesen jedoch jede Verantwortung für die Tat zurück. Die französische Regierung, Menschenrechtsgruppen und Journalisten-Organisationen hatten eine Untersuchung der Bluttat verlangt, bei der auch 25 Menschen verletzt worden waren, darunter ein niederländischer Fotoreporter.
Der Syrische Nationalrat, der mehrere Oppositionsgruppen vertritt, sprach nach dem Tod des französischen Reporters von einer Wende im Umgang der Assad-Regierung mit den Medien. "Das Regime hat von der Verhinderung einer freien Pressearbeit und Berichterstattung über die Ereignisse in Syrien auf die Tötung der Medienvertreter umgestellt, um so unabhängige Medien zum Schweigen zu bringen", heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung.
Erneut Tote nach Freitagsgebet in Syrien
In Syrien hat es nach dem Freitagsgebet erneut blutige Zusammenstöße zwischen Regierungstruppen und Oppositionellen gegeben. Wie Aktivisten der Nachrichtenagentur dpa im Libanon sagten, wurde in mehreren Protesthochburgen von Sicherheitskräften das Feuer auf Demonstrationen eröffnet.
Bei den Angriffen kamen den Angaben nach in den Provinzen Homs und Hama mindestens sieben Menschen ums Leben.
dpa/jp - Bild: Odd Andersen (afp)