Die sogenannten Revolutionskomitees meldeten am Donnerstag heftige Gefechte zwischen Truppen der Armee und der "Freien Syrischen Armee" in der Stadt Deir as-Saur. Über der Provinz Homs seien Aufklärungsflugzeuge der Luftwaffe gesichtet worden, hieß es. In der vergangenen Woche hatte sich erstmals ein General der Armee auf die Seite der Protestbewegung gestellt.
General Mustafa Ahmed al-Scheich stammt aus der Protesthochburg Idlib. Er rief alle Soldaten auf, seinem Beispiel zu folgen und erklärte, die internationale Staatengemeinschaft habe eine moralische Verpflichtung, die Zivilisten in Syrien zu schützen.
VRT-Journalisten entkommen Anschlag
Die Protestbewegung beharrt derweil darauf, dass der am Mittwoch in Homs getötete französische Journalist Gilles Jaquier nicht bei einem Angriff von Deserteuren ums Leben gekommen sei. Jaquier war bei einem Mörserangriff ums Leben gekommen, als er in Begleitung staatlicher Aufpasser und anderer Journalisten ein Viertel von Assad-Anhängern in Homs besucht hatte. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana sprach von einer Attacke "bewaffneter Terroristen", bei der auch acht Syrer getötet worden seien.
Die ausländischen Journalisten sind mittlerweile in Damaskus eingetroffen. Sie wurden vom französischen Botschafter in Syrien und einer bewaffneten Eskorte in die syrische Hauptstadt gebracht. Auch belgische Journalisten von der VRT gehörten zu der Reportergruppe. Sie sind jetzt in der Obhut des belgischen Botschafters in Damaskus.
Die Arabische Liga hatte am Mittwoch erklärt, sie werde vorerst keine weiteren Beobachter nach Syrien schicken. Bislang gibt es jedoch keine Hinweise darauf, dass die Liga den Einsatz ihrer Beobachter abbrechen will, der bis zum 19. Januar laufen soll. Die Beobachter haben jedoch eingeräumt, dass es ihnen bislang nicht gelungen ist, das Blutvergießen in Syrien zu beenden.
Das US-Außenministerium will die Zahl der Mitarbeiter in ihre Botschaft in Damaskus verkleinern. US-Bürger wurden aufgefordert, nicht in das Land zu reisen. In Syrien lebende Amerikaner sollen das Land verlassen.
dpa/vrt/est