Verhandlungen mit den Gewerkschaften des Landes blieben bisher erfolglos, da Präsident Goodluck Jonathan weiter auf seiner Entscheidung zur Abschaffung der Benzinsubventionen beharrt. Dies hatte Anfang des Monats zu einer Verdoppelung der Treibstoffpreise geführt.
Der Präsident des Gewerkschaftsverbandes, Abdulwaheed Omar, bezeichnete den ersten Streiktag am Montag als Erfolg. "Die Regierung muss ihre Entscheidung umkehren, die Menschen leiden", erklärte er. Gleichzeitig rief er die Demonstranten dazu auf, friedlich zu protestieren. Er verurteilte das harte Eingreifen der Polizei, das am Montag drei Todesopfer und viele Verletzte gefordert hatte.
15.000 Polizisten im Einsatz
In ganz Nigeria wurden die Sicherheitsvorkehrungen weiter verschärft, allein in der Hauptstadt Abuja waren 15.000 Polizisten im Einsatz. An dem Streik beteiligen sich nicht nur Angestellte der Ölindustrie, sondern auch Mitarbeiter zahlreicher anderer Branchen.
Obwohl der Krisenstaat das größte Ölförderland des Kontinents ist, leben die meisten Menschen weiter in bitterster Armut. Die Preiserhöhungen haben viele in noch schlimmeres Elend gestürzt.
Zudem leidet der bevölkerungsreichste Staat Afrikas unter der Terrorwelle von Islamisten der Sekte Boko Haram. Bei Anschlägen auf Christen waren am Wochenende erneut Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Die Gruppe lehnt strikt jeden westlichen Lebensstil ab und will alle Christen aus dem islamisch geprägten Norden des Landes vertreiben.
dpa/mh - Bild: Pius Utomi Ekpei (afp)