Nach Angaben irakischer Nachrichtenagenturen sprengte sich ein Selbstmordattentäter im Südwesten der irakischen Hauptstadt neben einer schiitischen Moschee in die Luft. Er tötete fünf Pilger, die auf dem Weg zu den heiligen Stätten der Schiiten in der südlichen Stadt Kerbela waren.
Eine weitere Autobombe sei im Al-Schaab-Viertel detoniert, hieß es. Dort starben nach Informationen von Polizisten und Augenzeugen sieben Menschen. Eine dritte Autobombe detonierte, als ein Sprengstoffspezialist der Armee versuchte sie zu entschärfen. Der Soldat und fünf Zivilisten erlitten Verletzungen. Zwei Angehörige der kurdischen Sicherheitskräfte starben bei einem Angriff von Unbekannten in der Stadt Mossul.
Am vergangenen Donnerstag waren im Irak bei blutigen Anschlägen auf Schiiten allein in Bagdad mindestens 87 Menschen getötet worden. Terroristen hatten in der Hauptstadt und in der südlichen Ortschaft Al-Batha schiitische Pilger und andere Zivilisten angegriffen. Auch in mehreren anderen irakischen Städten detonierten Sprengsätze.
Die Schiiten begehen in Kerbela diese Woche das Ende der Trauerzeit für den im Jahr 680 dort getöteten Prophetenenkel Hussein.
Die letzten US-Truppen waren Ende des Jahres aus dem Irak abgezogen. Seitdem wird das Land von einer Serie von Sprengstoffanschlägen erschüttert. Beobachter sehen einen Zusammenhang zwischen den Anschlägen und der Eskalation des politischen Streits zwischen schiitischen und sunnitischen Muslimen.
dpa/jp