Präsident Goodluck Jonathan hatte am Wochenende eine Kürzung der Gehälter aller hochrangigen Politiker und Spitzenbeamten um 25 Prozent angekündigt, um den Streik doch noch abzusenden. Er appellierte an die Bürger, den Frieden im bevölkerungsreichsten Staat Afrikas zu bewahren: "Ich möchte jedem Nigerianer versichern, dass der derzeit gefühlte Schmerz nur vorübergehend ist."
Es wird erwartet, dass nicht nur Angestellte der Ölindustrie, sondern auch Mitarbeiter zahlreicher anderer Branchen die Arbeit niederlegen werden. Der britische Sender BBC berichtete, dass sich unter anderem auch Anwälte und Studenten an den Protesten beteiligen wollten. Wie lange der Streik dauern wird, war zunächst offen. Obwohl der Krisenstaat das größte Öl-Förderland Afrikas ist, leben die meisten Menschen weiter in bitterster Armut.
In der Hauptstadt Abuja wurden die Sicherheitsvorkehrungen weiter verschärft. Das Land kommt seit Wochen nicht zur Ruhe. Bei Anschlägen von Islamisten auf Christen starben am Wochenende erneut zahlreiche Menschen. Sicherheitsbehörden machen die radikalislamische Sekte Boko Haram für den Terror verantwortlich. Diese hatte die Christen ultimativ aufgefordert, binnen drei Tagen den Norden zu verlassen, und ihnen weitere Gewalt angedroht.
dpa/sh - Bild: str/epa