Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden am Sonntag in der südlichen Provinz Daraa elf regimetreue Soldaten von Deserteuren aus der syrischen Armee bei Gefechten getötet und weitere 20 verletzt. Neun Regierungssoldaten seien übergelaufen, hieß es zudem.
In der Provinz Idlib nahe der türkischen Grenze wurde Aktivisten zufolge der Ort Sarakib unter Beschuss genommen. Dabei seien ein Teilnehmer eines Sitzstreiks durch Granatsplitter getötet und mindestens 20 verletzt worden, sagte der Oppositionelle Ahmad Abdullah aus Idlib der Nachrichtenagentur dpa. Die Demonstranten hätten in Zelten im Stadtzentrum kampiert.
In Kairo wollte die Arabische Liga im Laufe des Tages eine Zwischenbilanz über den bislang zweiwöchigen Einsatz der Beobachter in Syrien ziehen. Die Organisation steht unter heftiger Kritik, weil sie das Blutvergießen bisher nicht stoppen konnte.
Sie erwägt nun nach Angaben aus Diplomatenkreisen, Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen zu bitten, die Beobachter zu begleiten. Diskutiert werde auch, wie die Beobachter unabhängiger von den syrischen Behörden agieren könnten. Bisher reisen sie immer in Begleitung von Sicherheitskräften des Regimes.
Einen Abbruch des zunächst auf einen Monat befristeten Einsatzes schloss die Liga zuletzt aus. Seit Beginn der Proteste gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad Mitte März vergangenen Jahres wurden nach Schätzungen der UN mehr als 5000 Menschen getötet. Die Angaben der Oppositionellen liegen noch höher.
dpa/sh