Die frühere Verteidigungsministerin Carme Chacón machte am Samstag ihre Kandidatur für das Amt des Parteichefs bekannt. Ex-Innenminister Alfredo Rubalcaba war am 29. Dezember als erster Bewerber ins Rennen gegangen.
Die 40-jährige Katalanin Chacón gilt als Exponentin der linken Flügel der PSOE. Sie tritt für mehr innerparteiliche Demokratie ein. Die Sozialistische Partei soll sich nach ihrer Ansicht zu ihren traditionell antikapitalistischen Idealen wiederfinden.
Im Dezember hatte sie mit einem Manifest zur Neugestaltung der Partei Aufsehen erregt. Sie kritisierte darin den harten Sparkurs der letzten Jahre, mit dem Zapatero als sozialistischer Regierungschef das geschwundene Vertrauen der Märkte in die spanische Wirtschaft zurückzugewinnen versuchte.
Der frühere Vize-Ministerpräsident und Innenminister Rubalcaba (60) hatte bei der Parlamentswahl am 20. November eine verheerende Niederlage erlitten. Sein Rivale Mariano Rajoy gewann für die konservative Volkspartei (PP) die absolute Mehrheit und trat am 21. Dezember sein Amt als Ministerpräsident an.
Zapatero hatte nach der Wahlschlappe angekündigt, dass er nach elf Jahren kein neues Mandat als Generalsekretär der Sozialistischen Partei anstreben werde. Sein Nachfolger soll Anfang Februar auf einem Parteitag in Sevilla gewählt werden.
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