«Es gibt mehrere Mitgliedstaaten, die derzeit ihre Beziehungen zu Libyen normalisieren. Das ist eine Angelegenheit zwischen diesen Mitgliedstaaten und Libyen», sagte eine Kommissionssprecherin in Brüssel zur Reaktorlieferung. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hatte das Vorhaben, das zur Entsalzung von Meerwasser dienen soll, während eines Besuchs in Libyen mitgeteilt.
Die EU hatte am Dienstag nach der Freilassung von fünf bulgarischen Krankenschwestern und einem palästinensischen Arzt aus libyscher Haft die Normalisierung der Beziehungen zu Tripolis angekündigt. Sie bereitet derzeit ein Mandat für Verhandlungen zwischen der EU und Libyen vor. In einem Memorandum, das vor der Freilassung der Bulgarinnen unterzeichnet wurde, hatte die Kommission unter anderem eine EU-Marktöffnung für Agrar- und Fischereiprodukte aus Libyen, Hilfen beim Denkmalschutz, Stipendien für libysche Studenten und Visa-Erleichterungen vorgeschlagen.
EU-Kommission: Atomreaktor für Libyen ist Sache Frankreichs
Die Lieferung eines Atomreaktors von Frankreich an Libyen ist nach Ansicht der EU-Kommission ausschließlich Sache Frankreichs.