Mit Asterix und Obelix sind schon einige Generationen groß geworden. Die Beliebtheit der komischen Helden ist ungebrochen, wie noch einmal die Feiertagsprogramme der letzten Wochen bewiesen haben.
Bei vielen Fernsehkanälen standen sowohl die Spielfilme als auch die Comic-Streifen mit den Abenteuern der Gallier hoch im Kurs.
Die Großregion mit dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Lothringen, Luxemburg, der Wallonie mitsamt DG war vor 2000 Jahren, zur Zeit Gaius Julius Cäsars, die Region, von der "De Bello Gallico" handelt.
«Asterix & Obelix» spielt nach dem Ende des Gallischen Krieges, in dem die Römer zwischen 57 und 53 v. Chr die Kelten weitgehend bezwangen.
Die Völklinger Hütte hat die vermutlich bisher größte Schau mit faksimilierten Zeichnungen und Texten der Asterix-Väter René Goscinny und Albert Uderzo in Deutschland organisiert. In «Asterix & Die Kelten» können die Besucher jetzt die Entstehung der bisher 34 Bände des Erfolgs-Comics nachvollziehen - von der Idee über Texte, Federzeichnungen und Kolorierungen bis hin zur fertigen Story.
Zu sehen sind die Höhepunkte der Erfolgsgeschichte aus 50 Jahren, von der ersten Seite von «Asterix der Gallier» 1959 bis hin zur Geburtstagsfeier von «Asterix und Obelix» (2009) - etwa die Kämpfe mit den Römern, das Auftauchen von «Idefix» (Band 5), dem Hündchen, das zum Liebling der Leser wurde, oder dem unvermeidlichen Trink- und Essgelage am Ende der Geschichten.
Urvater Vercingetorix
Ihre Helden ersannen Goscinny und der Belgier Uderzo - auf der Suche nach typischen Charakteren - als Gegengewicht zu den amerikanischen Comic-Helden. Beim Durchforsten der Geschichte stießen sie auf Vercingetorix (ca. 82 bis 46 v. Chr.), einen Fürsten der gallisch-keltischen Averner, der den römischen Erobern die Stirn bot und später französischer Nationalheld wurde.
Daraus entwickelten sie ihre Figuren in dem kleinen, fiktiven Dorf in Aremorica, der heutigen Bretagne. Der Siegeszug von «Asterix und Obelix» nahm seinen Lauf - das französische Original wurde in 107 Sprachen und unzählige Dialekte übersetzt - allein die 34 Einzelbände haben weltweit eine Auflage von 350 Millionen erreicht.
Die Ausstellung setzt die Comics in ihren historischen Rahmen. Die Wurzeln befinden sich in den Vitrinen: archäologische Fundstücke, von der Münze bis hin zu Schwertern. Die Leihgaben stammen aus Museen im ehemaligen Gallien, das vor allem große Teile des heutigen Frankreichs und Belgiens umfasste.
Für junge Leser
Nicht nur an Altertumskunde Interessierte, auch eingefleischte Comic-Fans kommen auf ihre Kosten. Am Ende der besucherfeundlichen und an jungen Lesern orientierten Schau können sie in «Asterix»-Heften schmökern, am Computer «Asterix»-Spiele spielen oder sich einen der acht «Asterix»-Filme ansehen, die in einer Endlosschleife gezeigt werden.
Die Ausstellung knüpft inhaltlich an die «Die Kelten - Druiden. Fürsten. Krieger» an. Die große Keltenschau lockte von November 2010 bis August 2011 knapp 200.000 Menschen in die Völklinger Hütte. Wie viele Besucher diesmal kommen, ist offen. Schwer zu sagen, meinen die Organisatoren. Mit über 30.000 wären sie schon glücklich, räumen sie bescheiden ein. Man braucht kein Prophet zu sein: Es könnten leicht viel mehr werden.
Bild: belga