Der New Yorker Pop-Art-Künstler James Rizzi ist tot - und seine Fans trauern. Er starb im Alter von 61 Jahren in der Nacht zum zweiten Weihnachtstag (26.12.) in seinem New Yorker Studio.
Der Amerikaner gilt als Erfinder der modernen 3D-Grafik. «Ein liebenswürdiger und aufmerksamer Künstler, der immer Zeit für seine Fans hatte», schrieb ein Bewunderer ins Online-Kondolenzbuch.
Der Künstler mit obligatorischem Hut, dicker Brille und bunten Turnschuhen wurde am 5. Oktober 1950 in Brooklyn geboren. Kein Untergrund war Rizzi zu abwegig, um mit seinen quietschbunten Motiven bemalt zu werden: Turnschuhe, Häuser, Autos oder selbst eine Boeing. Sein Markenzeichen war der «Rizzi-Bird».
Er studierte Kunst an der University of Florida. Schon in der Zeit beschäftigte er sich mit der Kombination von Malerei und Skulptur. Daraus entwickelte er schließlich seine bekannten 3D-Grafiken. Später kehrte Rizzi in seine Heimatstadt New York zurück, wo er bis zuletzt im Stadtteil Soho in einem Wohnstudio lebte, das er auch als Atelier nutzte.
A great place to be
Der Big Apple war auch Dreh- und Angelpunkt seiner Kunst: Seine Arbeiten spiegelten stets das dichte, eng besiedelte Manhattan wider. Etwa in «New York City is a great place to be but best of all is the people you see» (New York ist ein toller Platz zum Leben, aber am besten sind die Leute, die man sieht).
Seine Laufbahn begann mit der Dekoration einer 50 Meter langen Mauer in New York, die aber zehn Jahre später abgerissen wurde. Das japanische Fernsehen stellte Rizzi 1987 in einem Film vor, 1993 wurde der US-Künstler auch einem größeren Publikum in Deutschland bekannt. Er durfte den Mantel entwerfen, mit dem Henry Maske in den Boxring stieg.
1996 wurde Rizzi zum Künstler der Olympischen Spiele in Atlanta ernannt, 1999 bemalte er drei «New Beetles» für Volkswagen, 2001 ein Bürohaus in Braunschweig, 2002 einen Teddybär für Steiff. Die größte Ausstellung seines Werks, eine Retrospektive im Jahr 2008 in der Rheingoldhalle in Mainz, wurde von 50.000 Bewunderern seiner Kunst besucht.
dpa - Bild: Fabian Bimmer (epa)