Chirac trat als «Zeuge mit juristischem Beistand» auf, was bedeutet, dass er der Mittäterschaft verdächtigt wird. Die Nachricht führte zu einem Presseauflauf vor Chiracs Büro, wohin der Richter am Morgen gefahren war. In einem Beitrag für die Zeitung «Le Monde» erklärte Chirac, er wolle den Richtern die Praxis der Parteienfinanzierung vor den gesetzlichen Regelungen 1988 bis 1995 erklären.
In dem Skandal geht es um Chiracs Zeit als Pariser Bürgermeister zwischen 1977 bis 1995 und Chef der neo-gaullistischen Partei RPR. Damals waren RPR-Funktionäre über Scheinarbeitsverträge der Stadt finanziert worden. Chiracs Vertrauter und späterer Premierminister Alain Juppé war in der Affäre Ende 2004 zu 14 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.
Chirac wegen Parteifinanzaffäre vor dem Untersuchungsrichter
Der französische Altpräsident Jacques Chirac ist heute wegen einer Affäre um illegale Parteifinanzierung vom Untersuchungsrichter vernommen worden.