Rund 71 Prozent der Bürger in der serbischen Landeshälfte seien dafür, dass die so genannte Serbische Republik auch in Zukunft weitgehend selbstständig bleibe, berichtete eine Zeitung in Banja Luka unter Bezug auf eine repräsentative Umfrage. Die Bürger der von Muslimen und Kroaten gebildeten zweiten Landeshälfte setzten sich dagegen zu 59 Prozent für die stärkere Einbindung des serbischen Landesteils in den Gesamtstaat ein. Eine knappe Mehrheit der Serben sprach sich sogar für die staatliche Unabhängigkeit oder den Anschluss an die «Mutterrepublik» Serbien aus. Die USA und die EU versuchen seit Monaten vergeblich, die Serben zu einer verstärkten Zusammenarbeit mit dem Bundesstaat zu bewegen. Die entsprechenden Verfassungsänderungen werden von den Serben strikt abgelehnt. Eines der umstrittensten Vorhaben ist die Schaffung einer gesamtbosnischen Polizei. Die Serben wollen jedoch nicht auf ihre eigene Polizei verzichten. Die Verfassungsänderungen sind die Voraussetzung für die weitere Annäherung des Landes an die EU und die NATO.
Bosniens Bevölkerung tief gespalten über Verfassungsänderungen
Die Bevölkerung von Bosnien-Herzegowina ist tief gespalten über die seit langem geplanten Verfassungsänderungen.