Japans Ministerpräsident Yoshihiko Noda traf am Montag in Peking mit Chinas Staats- und Parteichef Hu Jintao zusammen, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua. Schon am Vortag beim Treffen Nodas mit Chinas Premier Wen Jiabao hatte die Lage in Nordkorea im Mittelpunkt gestanden.
Beide Länder seien sich einig in der Einschätzung, dass eine atomwaffenfreie koreanische Halbinsel im Interesse sämtlicher Nachbarländer sei, sagte Noda der Nachrichtenagentur Kyodo zufolge in Peking. In seinen Gesprächen mit Chinas Führung wollte Noda auf neue Anstrengungen Chinas drängen, Nordkorea zur Wiederaufnahme der Sechs-Parteien-Gespräche über Pjöngjangs Atomprogramm zu überreden, verlautete aus Kreisen seiner Delegation.
Bilateral vereinbarten beide Seiten auf dem Gipfel die Aufnahme von Gesprächen über eine Freihandelszone zwischen Japan, China und Südkorea. Auch einigten sie sich auf eine engere Kooperation ihrer Finanzmärkte. China will auch seine Käufe japanischer Staatsanleihen verstärken.
Um die in letzter Zeit häufigen Seekonflikte zwischen chinesischen Schiffen und der japanischen Küstenwache besser handhaben zu können, vereinbarten beide Seiten die Einrichtung eines gemeinsamen "Mechanismus für maritimes Krisenmanagement". Die Außenministerien, die Küstenwachen und weitere Behörden beider Länder sollen bei solchen Vorfällen künftig zügiger Informationen austauschen und Streitereien beilegen helfen.
Nordkoreas künftiger Machthaber festigt Position
Das Regime im kommunistischen Nordkorea baut unterdessen die Stellung des Sohns und auserwählten Nachfolgers des gestorbenen Machthabers Kim Jong Il weiter aus. Die Staatspresse bezeichnete Kim Jong Un am Montag auch als Leiter eines der obersten Entscheidungsgremien der herrschenden Arbeiterpartei. Die Zeitung hatte Kim bereits zuvor als "Oberbefehlshaber" der Streitkräfte gepriesen.
Mit dem jüngsten Aufruf deutet Nordkorea nach Meinung von Beobachtern darauf hin, dass der militärisch und politisch als unerfahren geltende Sohn irgendwann auch den Posten des Parteichefs von seinem Vater übernehmen soll. Der Vorsitzende des Zentralkomitees ist in der Regel auch Generalsekretär der Partei.
Kim Jong Il hatte seinen noch nicht einmal 30 Jahre Sohn bei einem Parteitreffen im vergangenen Jahr zum Vizevorsitzenden der Militärkommission der Organisation ernannt. Zuvor hatte er ihm bereits den für die künftige Machtausübung wichtigen Titel eines Vier-Sterne-Generals verliehen. Der langjährige Diktator hatte seinen Sohn mit den Beförderungen praktisch öffentlich zu seinem Nachfolger gemacht.
Kim Jong Il, der die Macht von seinem 1994 gestorbenen Vater und früheren Staatschef Kim Il Sung übernommen hatte, war nach offiziellen Angaben am 17. Dezember an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben.
dpa/rkr - Bild: Diego Azubel (epa, 25.12.)