Zuvor hatte es Berichte gegeben, wonach sich die Muslimbrüder auf ihrer Webseite zu den Attacken vom Vortag mit mindestens 44 Toten bekannt hatten. Das wies Syriens Oppositionsbewegung vehement zurück. Auch online war ein solches Bekennerschreiben am frühen Nachmittag nicht zu finden.
Ein Mitglied des Nationalrats der syrischen Opposition in Ankara, Sheikh Anas Airut, äußerte in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa den Verdacht, dass Hacker des syrischen Geheimdienstes das vermeintliche Schuldbekenntnis verfasst und auf die Webseite gesetzt haben. Er zitierte den Chef der unter Assad verbotenen Muslimbrüder, Suheir Salem, mit den Worten: "Es gehört nicht zu den Grundwerten der syrischen Muslimbruderschaft, die eigenen Leute zu töten."
Bei der fast zeitgleichen Explosion zweier Autobomben vor Gebäuden der syrischen Sicherheitskräfte und des Geheimdienstes sind nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Sana 44 Menschen ums Leben gekommen und weitere 166 verletzt worden. Ärzte in Krankenhäusern sprechen indessen schon von 50 Toten. Es waren die ersten Selbstmordanschläge seit Beginn der Massenproteste gegen das Assad-Regime im März. Die syrische Regierung hatte zuerst das Terrornetzwerk Al-Kaida für die tödlichen Anschläge verantwortlich gemacht.
dpa/rkr - Bild: epa/sana