Die Zeremonie fand in kleinem Kreis bereits am Freitagabend in Tshisekedis Haus in der Hauptstadt Kinshasa statt, berichtete Radio France International am Samstag. Die Spannungen zwischen Regierung und Oppositionsanhängern steigen seit der Wahl am 28. November.
Präsident Joseph Kabila hatte am Dienstag seinen Amtseid abgelegt. Die Wiederwahl des 40-jährigen wurde von Anschuldigungen seitens der Opposition über massive Wahlfälschungen zugunsten Kabilas überschattet. Der Sieg des Amtsinhabers wurde von der kongolesischen Wahlkommission und dem obersten Gerichtshof bestätigt.
Zeugen sprachen Medienberichten zufolge von massiver Polizeipräsenz um Tshisekedis Haus. Der 79-jährige wollte seine Selbstvereidigung ursprünglich in einem Sportstadion in der Hauptstadt abhalten. Die Polizei setzte jedoch Tränengas gegen Tausende Oppositionsanhänger ein. Die Regierung drohte mit der Verhaftung Tshisekedis, sollte er einen Amtseid ablegen.
EU und USA besorgt
Die EU und die USA hatten sich besorgt über den Umgang der Wahlkommission mit Beschwerden über angebliche Unregelmäßigkeiten geäußert. Aber die Afrikanische Union wertete den Wahlgang als Erfolg. Spitzenpolitiker mehrerer afrikanischer Staaten wohnten der Vereidigung Kabilas bei.
Beobachter befürchten, dass die politischen Spannungen nach den Wahlen zu weiterer Gewalt führen. Schon vor und während der Abstimmung am 28. November waren bei Unruhen mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen. Der Kongo, der bis 2003 von einem blutigen Bürgerkrieg gezeichnet war, ist trotz reicher Bodenschätze eines der ärmsten Länder der Welt.
dpa/rkr - Bild: Christophe Ketels (belga)