Kern der Krise der Kirche in Europa sei die Krise des Glaubens, sagte Benedikt am Donnerstag beim Weihnachtsempfang für die Kurie im Vatikan. Wenn der Glaube in Europa nicht neu lebendig werde, dann blieben alle anderen Reformen wirkungslos, sagte das Kirchenoberhaupt der Katholiken.
In Afrika sei nichts von dem in Europa immer wieder wahrnehmbaren "Überdruss am Christsein" zu spüren, sagte Benedikt, der im November das westafrikanische Benin besucht hatte. "Diesem opferbereiten und gerade so fröhlichen Glauben zu begegnen, ist eine große Medizin gegen die Müdigkeit des Christseins, wie wir es in Europa erleben."
Benedikt nahm erneut zur Finanz- und Wirtschaftskrise Stellung, die für ihn letztlich eine ethische Krise Europas ist. Dort seien große Teile der Gesellschaft oft nicht dazu bereit, Opfer zu bringen.
dpa/rkr - Bild: Claudio Peri (epa)