Der Vereinbarung am späten Mittwoch gingen zähe Verhandlungen voraus. Nach Informationen der "Bangkok Post" sollen die Truppen mit jeweils 1000 Angehörigen der Grenzpolizei ersetzt werden.
Nach blutigen Zusammenstößen an dem Tempel aus dem 11. Jahrhundert hatte der Internationale Gerichtshof in Den Haag im Juli den sofortigen Abzug aller Truppen aus einem 17,3 Quadratkilometer großen Areal angeordnet. Das ignorierten beide Länder aber zunächst. Seit 2008 sind dort bei militärischen Zusammenstößen mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen.
"Beide Länder werden ihre Truppen gleichzeitig von den zur Zeit gehaltenen Positionen abziehen, unter der Aufsicht indonesischer Beobachter", zitierte die "Bangkok Post" aus einer gemeinsamen Erklärung. "Es gibt keine weiteren Hürden", sagte Kambodschas Verteidigungsminister Tea Banh der "Phnom Penh Post". Neben den indonesischen seien aber auch thailändische und kambodschanische Beobachter in dem Gebiet vorgesehen. Der Abzug beginne sobald wie möglich, sagte Thailands Verteidigungsminister Yuthasak Sasiprapha.
Der internationale Gerichtshof hatte den Tempel 1962 Kambodscha zugesprochen. Unklar blieb aber die Hoheit über ein 4,6 Quadratkilometer großes Gelände in unmittelbarer Nähe, das Thailand nach wie vor beansprucht. Auf Antrag Kambodschas will das höchste UN-Gericht das Urteil von 1962 neu interpretieren, um alle Unklarheiten zu beseitigen. Dazu können beide Länder bis Mitte nächsten Jahres Eingaben machen. Danach fällt das Urteil.
dpa - Archivbild: Mak Remissa (epa)