Das UN-Kriegsverbrechertribunal verweigerte ihm eine vorübergehende Entlassung aus dem Gefängnis. Die Richter zeigten sich nicht überzeugt davon, dass Milosevic zur Fortsetzung seines Völkermord-Prozesses nach Den Haag zurückkehren würde.
Mit Entrüstung reagierten russische Politiker auf die Gerichtsentscheidung. Obwohl sich Milosevics Gesundheitszustand verschlechtere, habe das Gericht den «humanitären Aspekt» ignoriert, sagte der Leiter des außenpolitischen Ausschusses der Staatsduma.
Milosevic, der im August 65 Jahre alt wird, leidet unter häufigen Kopfschmerzen und Kreislaufproblemen. Deshalb wollte er sich in einer Klinik in Moskau behandeln lassen. Dort leben auch seine Frau und sein Sohn. Auch Mitglieder der Familie Karic, wichtige Geldgeber Milosevics, sollen sich in Moskau aufhalten.
UN-Tribunal misstraut Milosevic
Der seit fünf Jahren in Den Haag inhaftierte frühere jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic darf seine gesundheitlichen Probleme nicht in Moskau behandeln lassen.