Bei einer Serie von Bombenanschlägen in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind mindestens 57 Menschen getötet worden. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, erlitten zudem 179 Menschen Verletzungen. In mehreren Stadtteilen waren kurz hintereinander Sprengsätze explodiert. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen detonierten zwei der Sprengsätze in der Nähe eines Kinos.
Es handelte sich um die schwersten Anschläge im Irak seit Monaten. Nach ersten Erkenntnissen richtete sich die Gewalt nicht gezielt gegen eine einzelne Religionsgruppe. Nach dem Abzug der letzten US-Soldaten aus dem Irak am vergangenen Wochenende war der politische Streit zwischen den Schiiten und Sunniten in der Regierungskoalition eskaliert.
Der schiitische Ministerpräsident Nuri al-Maliki entließ seinen sunnitischen Stellvertreter Salih al-Mutlak. Ein Gericht in Bagdad stellte einen Haftbefehl wegen angeblicher Terroraktivitäten gegen den sunnitischen Vizepräsidenten Tarik al-Haschimi aus. Der Politiker floh daraufhin in das von den Kurden kontrollierte Autonomiegebiet im Norden des Irak.
dpa/est