Die Wahllokale bleiben bis zum Donnerstagabend geöffnet. Es handelt sich um die ersten Wahlen in Ägypten seit dem Sturz von Präsident Husni Mubarak im Februar. Zur Stichwahl aufgerufen sind rund 18,7 Millionen wahlberechtigte Ägypter in neun Provinzen. Sie können ihre Stimme den Kandidaten von Parteilisten sowie Direktkandidaten geben. Die Stichwahl ist notwendig geworden, weil im ersten Wahlgang nahezu kein Kandidat mehr als die Hälfte der Stimmen erhalten hatte.
Nach bisherigen Zwischenergebnissen aus der ersten und zweiten Wahlrunde liegen die Islamisten in Führung. Sie könnten künftig das Parlament mit seinen 498 Abgeordneten dominieren. Die Parlamentswahlen sollen nach einer dritten Runde in weiteren Provinzen am 11. Januar enden. Dann soll eine neue Verfassung geschrieben werden. Ende Juni sollen die Ägypter ihren Präsidenten wählen.
In der Nacht zu Mittwoch hat es laut Medienberichten keine weiteren Ausschreitungen gegeben. Rund um den zentralen Tahrir-Platz in Kairo sei es ruhiggeblieben, berichtete die unabhängige Kairoer Tageszeitung "Al-Masry Al-Yom". Am Dienstag hatten Sicherheitskräfte Demonstranten angegriffen. Auch Frauen sind bei Protesten in den vergangenen Tagen wiederholt geschlagen worden.
dpa/est