Die Razzien in Istanbul, Ankara und im Osten des Landes sind Teil eines Einsatzes, der sich nach offiziellen türkischen Angaben gegen die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK sowie mit ihr in Verbindung stehenden Organisationen richtet. Den festgenommenen Journalisten wird vorgeworfen, Propaganda für die Union kurdischer Gemeinschaften gemacht zu haben. Diese wird von der türkischen Justiz als ein Arm der PKK betrachtet.
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa zeigte sich alarmiert über die Massenfestnahmen. Die OSZE-Beauftragte für Medienfreiheit, Mijatovic, forderte die türkischen Behörden auf, ihr Vorgehen zu begründen. Allein die große Zahl der Festnahmen bedrohe die Pressefreiheit.
Im April hatte das internationale Presseinstitut IPI der türkischen Regierung vorgeworfen, kritische Journalisten mit juristischen Mitteln wie den Anti-Terror-Gesetzen mundtot zu machen. Die OSZE sprach von 57 inhaftierten Journalisten in der Türkei. Zudem seien 700 bis 1000 Verfahren offen, die zur Verhaftung von Journalisten führen könnten.
dpa/est