Für das Unglück gebe es drei mögliche Gründe: Verletzung von Sicherheitsbestimmungen, der technische Zustand der 1985 gebauten Bohrinsel "Kolskaja" und das Wetter. Das sagte Pjotr Solomachin von der regionalen Transportstaatsanwaltschaft am Dienstag der Agentur Ria Nowosti.
Etwa die Hälfte der 67 Menschen an Bord hätte sich gar nicht auf der Bohrinsel aufhalten dürfen, schrieb die Tageszeitung "Kommersant" am Dienstag. Lediglich der Kapitän und ein kleiner Teil der Besatzung seien den Vorschriften zufolge berechtigt gewesen, die "Kolskaja" von der Halbinsel Kamtschatka zur Insel Sachalin rund 10.000 Kilometer östlich von Moskau zu schleppen. Die Bohrinsel war am Samstagmorgen in einem schweren Sturm beschädigt worden und rasch gesunken.
Drei Überlebende wurden mit Hubschraubern in die Inselhauptstadt Juschno-Sachalinsk geflogen, wo sie untersucht werden sollen. Auch die Leichen von elf Besatzungsmitgliedern wurden nach Sachalin gebracht. Dort trafen auch Angehörige der Opfer ein.
In der Unglücksregion etwa 200 Kilometer vor Sachalin suchten drei Boote und zwei Hubschrauber weiter den Pazifik nach Opfern ab. Vermutlich müsse die Suche aber spätestens am Freitag unterbrochen werden, da Meteorologen einen schweren Sturm angekündigt haben, sagte Wjatscheslaw Murnajew vom regionalen Zivilschutzministerium.
dpa/est - Archivbild: JSC 'Arkticmorneftegazrazvedka' (epa)