Kim, der nach dem Tod seines Vaters und "ewigen Präsidenten" Kim Il Sung 1994 die Macht übernommen hatte und das Land mit eiserner Faust regierte, war nach offiziellen Angaben 69 Jahre alt. Er galt nach einem vermuteten Schlaganfall 2008 als gesundheitlich angeschlagen.
Die Trauerfeierlichkeiten sind für diesen Mittwoch in Pjöngjang angekündigt. Zum Nachfolger wurde sein Sohn Kim Jong Un bestimmt, berichtete die Agentur KCNA.
Kim hatte zuletzt die Übertragung der Macht auf seinen jüngsten Sohn Kim Jong Un vorangetrieben. Der Sohn, der erst Ende Zwanzig sein soll, war im September 2010 in die erweiterte Führungsriege der Arbeiterpartei aufgenommen worden. Kim Jong Il hatte ihn damit praktisch zum Nachfolger ernannt.
Südkoreanische Streitkräfte in höchste Alarmbereitschaft versetzt
Das Nachbarland Südkorea versetzte unterdessen seine Streitkräfte in höchste Alarmbereitschaft. Die Aktivitäten der nordkoreanischen Volksarmee entlang der innerkoreanischen Grenze seien verstärkt worden, teilte der Generalstab in Seoul mit. Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten sich seit dem Untergang eines südkoreanischen Kriegsschiffes im März 2010 und dem Beschuss einer zu Südkorea gehörenden Insel im November desselben Jahres spürbar verschärft. Beide Staaten befinden sich völkerrechtlich seit dem Ende des Korea-Kriegs (1950-53) noch im Kriegszustand.
Japan berief in Reaktion auf den Tod des nordkoreanischen Militärmachthabers Kim Jong Il seinen Sicherheitsrat ein. Ministerpräsident Yoshihiko Noda wies das Verteidigungsministerium und andere Regierungsstellen an, sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten. Japan stehe mit seiner Schutzmacht USA sowie China und Südkorea bereits in engem Kontakt, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Montag meldete.
Doch Japan hat überraschend auch sein Beileid ausgesprochen. Ein Regierungsvertreter in Tokio erklärte, Japan hoffe, dass diese Situation keine negativen Folgen für den Frieden und die Stabilität auf der koreanischen Halbinsel habe. An der asiatischen Leitbörse in Tokio gaben die Kurse nach. Japan verfolge auch genau die Reaktion an den Finanzmärkten, hieß es weiter.
US-Präsident Barack Obama wurde am späten Sonntagabend (Ortszeit) vom Tod des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Il unterrichtet. "Der Präsident wurde informiert und wir stehen im engen Kontakt mit unseren Verbündeten in Südkorea und Japan", heißt es in einer Mitteilung des Weißen Hauses. Die USA engagierten sich weiterhin für Stabilität auf der koreanischen Halbinsel und "für Freiheit und Sicherheit unserer Verbündeten".
China spricht Nordkorea sein Beileid aus
China hat Nordkorea sein "tiefstes Beileid" angesichts des Todes von Kim Jong Il ausgesprochen. Dem nordkoreanischen Volk gelte das "aufrichtige Mitgefühl" seines Landes, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag einen Sprecher des Außenministeriums in Peking. Es war die erste offizielle Stellungnahme Chinas nach dem Tode des Diktators, der in der Xinhua-Meldung ehrenvoll als "Genosse" bezeichnet wurde.
China ist der wichtigste Bündnispartner Nordkoreas. Ohne Energie- und Lebensmittellieferungen aus China könnte sich das Regime in Pjöngjang nicht lange am Leben halten. Daher wird in der Region mit Spannung erwartet, wie sich das offizielle China zu der Nachfolgeregelung in Nordkorea verhält. Kim Jong Un, der dritte Sohn des verstorbenen Diktators, der als der designierte Nachfolger gilt, hatte seinen Vater auf einer seiner letzten Chinareisen begleitet.
Ma Zhaoxu, der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, erwähnte Kim Jong Un in seiner ersten Stellungnahme nach dem Tod des nordkoreanischen Herrschers allerdings nicht. Der verstorbene Kim Jong Il sei ein "großer Führer für Nordkorea und ein enger Freund des chinesischen Volkes" gewesen, sagte Ma. China und Nordkorea würden die "traditionelle Freundschaft beider Nationen festigen und weiter entwickeln", sagte der chinesische Sprecher.
dpa/jp - Bild: stf/epa