Sie konzentrierten sich um eine Betonmauer, die das Militär errichtet hatte, um die Straße vom zentralen Tahrir-Platz zum Parlament zu blockieren.
Am Samstagabend waren Soldaten mit beispielloser Härte gegen Demonstranten vorgegangen. Fernsehbilder zeigten, wie Frauen an den Haaren über den Asphalt geschleift und am Boden Liegende gegen den Kopf getreten wurden.
Die Demonstranten protestieren gegen den herrschenden Militärrat, dem sie vorwerfen, die Macht nicht an eine zivile Regierung abgeben zu wollen.
In der Nacht zum Samstag waren bei den schwersten Ausschreitungen seit Wochen in Kairo neun Menschen getötet worden. Nach Regierungsangaben gab es bei den Zusammenstößen mehr als 300 Verletzte.
Wertvolle Dokumente verbrennen
Bei den gewaltsamen Ausschreitungen in der Kairoer Innenstadt sind wertvolle Bücher und historisch bedeutende Original-Dokumente verbrannt. Sie stammten zum Teil aus der Zeit der französischen Ägypten-Expedition unter Napoléon Bonaparte (1798-1801). Das teilten Behördenvertreter am Sonntag mit.
Das Gebäude des Wissenschaftlichen Ägyptischen Instituts war nach Angaben lokaler Medien von Brandbomben getroffen worden. Freiwillige hätten am frühen Sonntagmorgen geholfen, rund 30.000 der insgesamt 196.000 Bücher aus der Bibliothek des Institutes zu retten.
dpa/afp/jp - Bild: Mohamed Omar (epa)