Bei Sturzfluten nach schweren Regenfällen sind im Süden der Philippinen mindestens 234 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 375 wurden am Samstagabend (Ortszeit) noch vermisst, berichtete der Zivilschutz. Allerdings war unklar, ob nicht einige Vermisste aus der Stadt geflüchtet oder unter den Toten waren.
Tropensturm "Washi" war über Nacht über die Insel Mindanao 800 Kilometer südlich von Manila hereingebrochen, sagte der Bürgermeister von Iligan, Lawrence Cruz. "Die Menschen schliefen schon, als die Sturzflut kam."
In mehreren Flüssen schwoll das Wasser in kürzester Zeit an, trat über die Ufer und rauschte in einigen Gemeinden wie eine zehn Meter hohe Wasserwand durch die Straßen. Die Wassermassen rissen viele der oft leicht gebauten Häuser mit. Manche Einwohner konnten sich in letzter Minute auf ihre Dächer retten. Andere sprangen aus dem zweiten Stockwerk in Rettungsboote.
Am schwersten getroffen wurden die Städte Cagayan de Oro and Iligan. Helfer bargen allein dort nach Angaben des Militärs 208 Leichen. Im Fernsehen waren zusammengebrochene Hütten und Häuser zu sehen. Auf dem Meer trieben Holzplanken. Auf der Küstenstraße türmten sich Autos übereinander. Bäume waren entwurzelt, Strommasten umgeknickt.
Nach Angaben des Chefs der Zivilschutzbehörde, Benito Ramos, wurden 400 Menschen in den beiden am schwersten betroffenen Städten gerettet. Hunderte Helfer seien im Einsatz, um nach Verletzten zu suchen. Der Tropensturm zog am Samstag über Mindanao. Er wirbelte mit Geschwindigkeiten von 75 Kilometern in der Stunde.
dpa/rkr - Bild: Dennis M. (epa)