In Moskau begann am Samstagmittag eine Kundgebung, zu der die liberale Oppositionspartei Jabloko aufgerufen hatte. Die Polizei sprach zunächst von schätzungsweise 1500 Teilnehmern. Wie in der Vorwoche verfolge ein Großaufgebot der Sicherheitskräfte die Veranstaltung, berichtete der Radiosender Echo Moskwy.
Jabloko-Chef Sergej Mitrochin forderte in seiner Rede den Rücktritt des umstrittenen Wahlleiters Wladimir Tschurow und die Freilassung aller Oppositionellen, die während der jüngsten Protestwelle eingesperrt worden waren.
Auch in anderen Städten des Riesenreichs forderten Demonstranten bei friedlichen Protesten eine Wiederholung der Abstimmung vom 4. Dezember. In Irkutsk am Baikalsee demonstrierten etwa 1000 Menschen gegen die Partei Geeintes Russland von Regierungschef Wladimir Putin. Für diesen Sonntag haben die Kommunisten zu einer weiteren Großkundgebung im Zentrum von Moskau aufgerufen.
Trotz der massivsten Anti-Regierungsproteste in Russland seit den 1990er Jahren haben Putin und Kremlchef Dmitri Medwedew die Forderungen der Opposition mehrfach abgelehnt. Putin will nach der Präsidentenwahl am 4. März 2012 wieder als Staatsoberhaupt in den Kreml zurückkehren.
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