Die "Troika" der internationalen Geldgeber setzt ihre Kontrollen im pleitebedrohten Griechenland fort. Im Mittelpunkt steht das neue Hilfsprogramm in Höhe von 130 Milliarden Euro.
Auch die Experten der sogenannten Task Force der Europäischen Union wird in Athen die Arbeit wieder aufnehmen, wie es aus Kreisen des Athener Finanzministeriums am Sonntag hieß. Die EU-Experten beraten Athen bei der Frage, wie die Regierung die Steuerhinterziehung bekämpfen, das Budget kürzen und den Staat transparenter machen kann.
Die "Troika" kontrolliert diesmal nicht nur die Bücher: Auf unteren Ebenen wurden bereits in den vergangenen Tagen Gespräche darüber geführt, wie weit die Verhandlungen über den freiwilligen 50-prozentigen Schuldenschnitt für das Land gediehen sind. Wie die dpa aus Kreisen des Finanzministeriums erfuhr, verliefen diese Verhandlungen bislang "sehr schwierig".
Die Sonntagzeitung "To Thema" berichtete, in den vergangenen Monaten hätten 500.000 Griechen ihr Geld ins Ausland geschafft. Nach Zentralbank-Statistiken waren es in den vergangenen zwei Jahren knapp 62 Milliarden Euro. Allein im September und Oktober dieses Jahres flossen etwa 14 Milliarden Euro an Geldeinlagen von Privatkunden und Unternehmen von den heimischen Finanzinstituten ab. Dies habe sich auch im November in starkem Maße fortgesetzt, teilte die griechische Notenbank mit.
Die Geldeinlagen der Griechen sanken Medienberichten zufolge bis Ende Oktober auf den Rekord-Tiefstand von 182,5 Milliarden Euro. Vor Ausbruch der tiefen Krise im Dezember 2009 hatten die Geldeinlagen noch bei über 244 Milliarden Euro gelegen.
dpa/sh - Bild: Simela Pantzartzi (epa)