Die Wahlkommission benötigt nach eigenen Angaben jedoch noch mehr Zeit für die Stimmenauszählung. Nach dem bisherigen Ergebnis liegt der amtierende Staatspräsident Kabila mit 46 Prozent der Stimmen vor seinem Rivalen Tshisekedi mit 36 Prozent.
Beobachter befürchten nach der Bekanntgabe schwere Ausschreitungen. Viele Geschäfte in der Hauptstadt Kinshasa bleiben geschlossen, während ein großes Polizeiaufgebot auf den Straßen patrouilliert.
Auch im Brüsseler Matonge-Viertel herrscht weiter Anspannung. Nach Unruhen am Donnerstagabend wurden drei Menschen festgenommen, die mit Molotow-Cocktails geworfen hatten.
Bei der Abstimmung am 28. November waren 32 Millionen Kongolesen dazu aufgerufen, einen Präsidenten und ein Parlament zu wählen. Bei gewaltsamen Zusammenstößen vor und während des Urnengangs waren mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen. Aus Angst vor Unruhen waren in den vergangenen Tagen bereits Tausende Menschen ins Nachbarland Kongo-Brazzaville geflohen.
Eine Stichwahl wird es im Kongo nicht geben. Nach einer Verfassungsänderung im Januar reicht einem Kandidaten jetzt die einfache Mehrheit. Das Ergebnis der Parlamentswahlen soll im Januar verkündet werden.
belga/vrt/drs/jp - Bild: Thibault Kruyts (epa)