Durch eine neue Allianz mit knapp 100 Entwicklungsländern hatte die EU am Donnerstag in der südafrikanischen Hafenstadt den Druck auf große Verursacher von Treibhausgasemissionen wie China und die USA erhöht. Sie sollen sich für verbindliche Minderungsziele bei der Klimaverschmutzung öffnen und einem Mandat für ein weitgehendes Abkommen zustimmen.
Beobachter rechnen mit harten Verhandlungen bis tief in die Nacht. Vertreter von 193 Staaten nehmen an der Konferenz teil, die sich am Ende im öffentlichen Plenum zu ihrem Klimaschutzbeitrag bekennen müssen.
Im Kern geht es darum, wie es nach Auslaufen des 2012 endenden Kyoto-Protokolls weitergehen soll. Da die Industriestaaten, die sich für eine Fortsetzung von Kyoto einsetzen, nur 15 Prozent der Kohlendioxid-Ausstöße verursachen, dringt die EU darauf, dass Industrie- wie Schwellenländer einen größeren Klimaschutzbeitrag leisten. Ansonsten sei die Erderwärmung nicht auf zwei Grad zu begrenzen. Länder wie die USA fürchten Wettbewerbsnachteile bei zu starken Verpflichtungen und sperren sich bisher gegen rechtlich verbindliche Zusagen.
Es sei sehr viel möglich, aber es könnten am Ende auch nur einige Mogelpackungen herauskommen, sagen Greenpeace-Klimaexperten. Es sei weit mehr Bewegung zu spüren als 2010 vor dem Finale der UN-Klimakonferenz im mexikanischen Cancún. Spätestens ab 2015 müsse der CO2-Ausstoß stark sinken, um den Klimawandel überhaupt noch kontrollieren zu können.
dpa/jp - Bild: Nic Bothma (epa)