Der Skandal-Gouverneur von Illinois, Rod Blagojevich, ist am Mittwoch wegen großangelegter Korruption zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der US-Demokrat hatte versucht, den durch die Präsidentenwahl 2008 freigewordenen Senatssitz von Barack Obama meistbietend zu verschachern. Nun muss er bereits Mitte Februar nächsten Jahres seine Haftstrafe antreten.
Das Urteil verhängte der zuständige Bundesbezirksrichter James Zagel in Chicago. Er blieb damit nach Angaben der "Chicago Tribune" hinter den Forderungen der Anklagevertreter zurück. Experten stuften die Strafe dennoch als harsch ein, obwohl Blagojevich der Zeitung zufolge nach geltenden Regeln in Illinois nur 85 Prozent der Zeit absitzen muss, also nach knapp zwölf Jahren frei sein dürfte.
Eine Geschworenenjury in Chicago hatte den heute 54-Jährigen im Juni in 17 von 20 Anklagepunkten schuldig gesprochen. Dabei ging es im Wesentlichen um versuchte Erpressung, Bestechung und Betrug. Vor der Festsetzung des Strafmaßes am Mittwoch hatte der schillernde Ex-Gouverneur laut Medienberichten eingeräumt, dass er schreckliche Fehler gemacht habe, die ihm unglaublich leidtäten.
Die juristische Saga begann Ende 2008, da war Blagojevich von der Bundespolizei FBI festgenommen worden. 2009 setzte ihn das Parlament in Illinois als Gouverneur ab. Ein erster Prozess gegen ihn endete im August vorigen Jahres glimpflich. Die Geschworenen sprachen ihn damals lediglich in einem von 24 Anklagepunkten für schuldig - wegen Falschaussage.
dpa/sh - Bild: Tannen Maury (epa)