Im Brüsseler Matonge-Viertel haben am Dienstag erneut mehrere hundert Menschen gegen den kongolesischen Präsidenten Kabila demonstriert. Die Kundgebung war nicht genehmigt worden.
Demonstranten steckten Autos und Mülleimer in Brand. Auch Fensterscheiben gingen zu Bruch. Die Polizei setzte zeitweise Tränengas und Wasserwerfer ein. Rund 200 Personen wurden vorübergehend festgenommen. In der Nacht beruhigte sich die Lage.
In der Demokratischen Republik Kongo ist unterdessen die Verkündung des Endergebnisses der Parlaments- und Präsidentschaftswahlen verschoben worden. Die Wahlkommission will das Ergebnis am Donnerstag bekannt geben. Ursprünglich sollte der Gewinner bereits am Dienstag proklamiert werden, jedoch hätten noch nicht alle Wahlzettel aus den entlegenen Gebieten des riesigen Landes ausgezählt werden können, hieß es. Beobachter befürchten nach der Bekanntgabe schwere Ausschreitungen.
Bei der Abstimmung am 28. November waren 32 Millionen Kongolesen dazu aufgerufen, einen Präsidenten und ein Parlament zu wählen. Wegen logistischer Probleme wurden die Wahlen um zwei Tage verlängert. Als Favorit gilt Amtsinhaber Joseph Kabila, der nach der Auswertung von zwei Dritteln der Stimmen mit 46 Prozent vorne lag. Eine Stichwahl wird es im Kongo nicht geben: Nach einer Verfassungsänderung im Januar reicht einem Kandidaten nun eine einfache Mehrheit.
rtbf/dpa/est - Bild: Thibault Kruyts (belga)