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Kritik an S&P-Rundumschlag gegen Eurozone

06.12.201106:15
Standard & Poor's in New York (Bild: Justin Lane/Epa)
Standard & Poor's in New York (Bild: Justin Lane/Epa)

Die Ratingagentur S&P droht gleich 15 Staaten der Eurozone mit einer Abstufung ihrer Kreditwürdigkeit. Die Märkte sind verunsichert. Die deutsche Kanzlerin Merkel verweist auf den EU-Gipfel Ende der Woche.    

Die US-Ratingagentur Standard & Poor's hat auf einen Schlag die Kreditwürdigkeit von 15 Staaten der Eurozone unter verschärfte Beobachtung gestellt.

Je nachdem, wie der EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag ausfällt, droht eine massenhafte Herabstufung. Selbst Deutschland oder Frankreich laufen Gefahr, ihre Spitzennote zu verlieren. Die Folge könnten höhere Zinsen für neue Schulden sein.

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bekräftigte angesichts der drohenden Herabstufung Deutschlands und praktisch aller anderen Euro-Länder den Willen zu einem grundlegenden Umbau der Währungsunion. "Wir werden am Donnerstag und Freitag die Entscheidungen treffen, die wir für die Euro-Zone für wichtig und unabdingbar halten", sagte Merkel am Dienstag in Berlin mit Blick auf den bevorstehenden EU-Gipfel. Damit werde ein Beitrag zur Stabilisierung der Euro-Zone geleistet und Vertrauen gewonnen.

Juncker übt scharfe Kritik an S&P-Drohung

Der Chef der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker, kritisierte die drohenden Herabstufungen scharf. Nahezu alle Eurostaaten mit einem negativen Ausblick zu versehen, sei eine "unfaire" und "komplett exzessive" Entscheidung, sagte der Luxemburgische Regierungschef am Dienstag in einem Interview mit dem Deutschlandfunk.

Die Drohung durch die Ratingagentur sei ein K.O.-Schlag für alle Staaten, die sich bemühen, ihre Haushaltsdefizite zu senken, sagte Junker. Vor allem der Zeitpunkt der Drohung kurz vor einem entscheidenden EU-Gipfel zur Schuldenkrise sein "erstaunlich". Trotz der negativen Aussagen durch S&P rechnet Juncker mit schnellen Fortschritten im Kampf gegen die Schuldenkrise. Nach Worten des Eurogruppen-Chefs könnten die EU-Verträge bis Ende März 2012 geändert werden.

Der Ökonom Holger Schmieding ist hingegen der Ansicht, die drohende Massen-Abstufung der Kreditwürdigkeit der Euroländer sei überfällig. Das erhöhe den Druck auf die Politik, beim Eurogipfel am Freitag endlich ein ernsthaftes Reformpaket aufzulegen, schrieb der Chefvolkswirt der Berenberg Bank am Dienstag in einer Analyse.

Der Europa-Chefanalyst von Standard & Poor's, Moritz Krämer, verteidigte die Entscheidung der Ratingagentur. Investoren würden nicht blind Ratingveröffentlichungen folgen. Wer dies glaube, unterschätze die Intelligenz der Marktteilnehmer. Zudem könnte der EU-Gipfel Ende dieser Woche noch einiges bewegen. "Wir glauben, dass der Krisengipfel eine ganz maßgebliche Chance ist, diesen Prozess umzukehren", sagte Krämer am Dienstag im ARD-Morgenmagazin.

"Wir glauben, dass die bisherige Erfolglosigkeit, die Krise wirklich effektiv und nachhaltig in den Griff zu bekommen, die Risiken einer realwirtschaftlichen Bremswirkung nach sich zieht", sagte Krämer. Die Gefahr einer Rezession im kommenden Jahr sei gestiegen - nicht nur in Europa, sondern weltweit. Eine Exportnation wie Deutschland werde davon stark betroffen sein.

Maximal 90 Tage Zeit für Entscheidung

S&P beschränkte sich bei dem Warnschuss nicht darauf, den Ausblick für das Rating auf "negativ" zu senken, wie es üblich ist. Die Agentur wählte die schärfere Form des "CreditWatch with negative implications", was eine höhere Dringlichkeit der Überprüfung bedeutet. S&P hat nun maximal 90 Tage Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Die Agentur will auf jeden Fall noch den EU-Gipfel Ende der Woche abwarten.

Neben Deutschland und Frankreich besitzen auch die Niederlande, Österreich, Finnland und Luxemburg eine Topbonität von "AAA". Die meisten anderen Länder der Eurozone verfügen immerhin noch über eine gute oder sehr gute Bonität. Ein "befriedigend" haben Irland, Portugal und Zypern, wobei S&P das Rating von Zypern schon zuvor unter besondere Beobachtung gestellt hatte. Griechenland ist schon auf Ramschstatus abgerutscht. S&P hält die Wahrscheinlichkeit eines Bankrotts in naher Zukunft für "relativ hoch".

Im Falle von Deutschland begründete S&P die mögliche Herabstufung mit der engen Verflechtung innerhalb Europas und den damit einhergehenden Gefahren für die deutsche Wirtschaft und den staatlichen Schuldenabbau. S&P erklärte, es gebe das Risiko, dass die Eurozone als Ganzes im kommenden Jahr in die Rezession rutsche. Die Wahrscheinlichkeit liege bei 40 Prozent. Für Staaten wie Spanien, Portugal und Griechenland geht S&P ganz sicher von einem Wirtschaftsabschwung aus.

"Wir müssen uns beeilen, wir haben nicht so viel Zeit", hatte zuvor Sarkozy nach einem Treffen mit Merkel am Montag in Paris gesagt. Notfalls komme für die beiden größten Volkswirtschaften der Eurozone auch ein Alleingang der 17 Euroländer infrage. Merkel betonte mit Blick auf den EU-Gipfel: "Wir sind fest entschlossen, die Entscheidung jetzt genau bei diesem Rat herbeizuführen." Natürlich werde aber auch mit dem Europaparlament und den anderen Partnern gesprochen.

Seit Monaten sind die Märkte wegen der Schuldenkrise nervös. Der Euro fiel nach ersten Medienberichten über die bevorstehende S&P-Aktion unter 1,34 Dollar.

Langzeit-Rating in Gefahr

In Gefahr ist das entscheidende sogenannte Langzeit-Rating. Darauf schauen all jene Investoren, die Staaten oder auch Unternehmen ihr Geld ein Jahr und länger leihen wollen. Als Faustregel gilt: Je schlechter die Bonität eines Schuldners ist, desto höhere Zinsen muss er zahlen. Bereits jetzt müsste eine steigende Zahl von Mitgliedern der Eurozone trotz guter Kreditwürdigkeit tiefer in die Tasche greifen, erklärte S&P.

Doch es gibt keinen Automatismus: S&P hatte im Sommer die USA wegen ihrer überbordenden Schulden mit einer Herabstufung ihrer Bonität auf die zweitbeste Note "AA+" geschockt. Dennoch ist der Zinssatz eher gesunken, den die Vereinigten Staaten für neue Kredite zahlen müssen. Denn die Angst vor weiteren Verwerfungen in der Eurozone hatte viele Investoren ihr Geld in US-Anleihen stecken lassen.

Seit jeher gelten US-Staatsanleihen als "sicherer Hafen" in Krisenzeiten. Auch Anleihen der Bundesrepublik Deutschland haftet dieser Ruf eigentlich an. Die Sorgen um eine Ausweitung der Eurokrise haben das Vertrauen an den Kapitalmärkten allerdings beschädigt. Seit Monaten ist Europa das Thema an der Wall Street.

Deutschland hatte im vergangenen Monat enorme Probleme gehabt, frisches Geld an den Kapitalmärkten aufzunehmen. Eine neuerliche Platzierung von Staatsanleihen verlief dagegen am Montagmorgen problemlos. Auch Italien konnte wieder günstiger Geld am Kapitalmarkt aufnehmen, nachdem der neue Ministerpräsident Mario Monti sein Sparpaket auf den Weg gebracht hatte.

S&P-Drohung bremst Börsen

Die Drohung der Ratingagentur Standard & Poor's hat fast alle europäischen Börsen zum Handelsstart ins Minus gedrückt. In Brüssel startete der Bel20 am Dienstagmorgen mit einem Minus von 1 Prozent in den Handel. Die Erholungsrally des Dax wurde zunächst gestoppt. Der deutsche Leitindex sank in den ersten Minuten um 1,38 Prozent auf 6021 Punkte, nachdem das Kursbarometer in den vergangenen sieben Handelstagen in der Spitze um fast 15 Prozent durchgestartet war.

Zuvor hatte bereits die Börse in Tokio schwächer geschlossen. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte schloss mit einem Minus von 120,82 Punkten oder 1,39 Prozent bei 8575,16 Punkte. Auch der Euro reagierte am Dienstag mit Verlusten. Die Gemeinschaftswährung sank im frühen Handel auf 1,3375 Dollar. Am Vortag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,3442 Dollar festgesetzt.

dpa/belga/vrt/jp - Archivbild: Justin Lane (epa)

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