Zehn Jahre nach der ersten Afghanistan-Konferenz auf dem Petersberg debattiert die Staatengemeinschaft heute (Montag) in Bonn über die Zukunft des Landes nach dem Abzug der Nato-Kampftruppen Ende 2014.
Rund 1000 Delegierte aus 85 Ländern und 16 Organisationen kommen in der ehemaligen Bundeshauptstadt zusammen, um Afghanistan langfristige Unterstützung zuzusagen. Den Vorsitz führt der afghanische Präsident Hamid Karsai. Unter den Teilnehmern sind neben Bundesaußenminister Guido Westerwelle auch seine US-Amtskollegin Hillary Clinton sowie UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Die meisten Teilnehmer reisten bereits am Sonntag an.
Unmittelbar vor der Konferenz hatte Karsai Milliardenhilfen der Staatengemeinschaft bis mindestens 2024 gefordert. Das Geld werde für den weiteren Aufbau der Armee, der Polizei und der staatlichen Institutionen benötigt, sagte er dem Magazin "Der Spiegel". Als Größenordnung brachte Karsai fünf Milliarden Dollar pro Jahr ins Gespräch.
Überschattet wird die Konferenz vom Boykott Pakistans. Die Regierung in Islamabad sagte ihre Teilnahme nach einem Nato-Angriff auf zwei Militärposten ab, bei dem 24 pakistanische Soldaten getötet worden sein sollen. Der zweite mächtige Nachbar Afghanistans ist in Bonn allerdings vertreten: Irans Außenminister Ali Akbar Saleh reiste am Sonntag an.
dpa/est - Bild: Oliver Berg (epa)