1 Kommentar

  1. Ob jene Ägypter, die sich gegen den Diktator erhoben haben um eine moderne Demokratie in Ägypten zu erschaffen, über diese Entwicklung glücklich sind, darf bezweifelt werden.

    Es ist die erste freie Wahl und vermutlich auch die letzte freie Wahl.

    Man sollte schon sehr weltfremd sein zu glauben, dass die Islamisten sich die Fäden in Zukunft noch jemals aus der Hand nehmen lassen, zumal insbesondere die Salafisten jede Form von Demokratie ablehnen.

    Vermutlich werden sich in absehbarer Zeit nicht wenige Ägypter den Diktator zurückwünschen, die gleiche Entwicklung ist in Tunesien schon zu beobachten.
    Sicher war Mubarak ein Diktator, aber immerhin einigermaßen berechenbar.

    Von Religionswächtern auf der Strasse, in den Schulen und im gesamten öffentlichen Leben drangsaliert zu werden dürfte vielen jungen und modern eingestellten Frauen schon sehr bald das tieftraurige Resultat ihres Aufbegehrens vor Augen führen.

    Unterdrückung, Zwangsverheiratung und Misshandlung - Demokratie haben sich viele redliche Protestiererinnen wohl ganz anders vorgestellt. Der Traum von einer Demokratie nach westlichem Vorbild wird sich sehr schnell in der Dunkelheit mittelalterlicher Ansichten und Zwänge verlieren.

    Es ist unverkennbar, dass der arabische Frühling bereits von den Islamisten gekapert wurde. Deren Ansichten sind hinlänglich bekannt und haben mit Demokratie rein gar nichts zu tun.

    Realisten haben von den Umwälzungen im arabischen Raum nichts anderes erwartet, dennoch schmerzt es sehr zu sehen, wie der demokratische Aufbruch von den Islamisten bereits im Keim schon wieder erstickt wird.