Falls diese Reaktion auf den vorgesehenen Abwehrschild nahe der russischen Grenze nicht ernst genommen werde, werde es schärfere Gegenmaßnahmen geben, darunter die Stationierung von Angriffswaffen. Das sagte Medwedew wenige Tage vor der russischen Parlamentswahl an diesem Sonntag nach Angaben der Agentur Interfax in der Exklave rund um das frühere Königsberg.
Medwedew forderte am Dienstag die Nato erneut zu einer gemeinsamen Raketenabwehr auf. Russland und das Verteidigungsbündnis streiten seit Jahren über den geplanten Schutzschild. Die Allianz bietet Moskau lediglich zwei separate, wenn auch eng verbundene Systeme an. Russland sieht den geplanten Raketenschild als Gefahr für seine Sicherheit sowie für sein Atomwaffenarsenal. "Leere Erklärungen garantieren den Schutz unserer Interessen leider nicht", sagte Medwedew.
Das neue Frühwarnsystem richte sich nicht gegen den Westen, sagte Medwedew. Mit einer ähnlichen Begründung weist die Nato stets russische Bedenken gegen den geplanten Verteidigungsschild zurück. Ein Dialog sei trotz der Inbetriebnahme weiter möglich, sagte der Kremlchef. Er bot dem Westen an, das "einzigartige" System gemeinsam zu nutzen.
In Kaliningrad stößt das neue Radar auf Skepsis. Die Einwohner fürchten durch den Streit mit dem Westen Probleme bei Reisen ins EU-Ausland, wenn Moskau die Exklave wieder zu einem Militärposten macht.
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