Hingegen sagte ein EU-Diplomat, der ungenannt bleiben wollte, der Nachrichtenagentur dpa in Kabul, die EU-Vertretung solle aus Sicherheitsgründen verkleinert werden und in ein festungsartig gesichertes Gelände in Kabul umziehen.
"Es geht um eine vorübergehende Verlagerung", sagte Ashton-Sprecherin Maja Kocijancic. "Wir haben nicht die Absicht, die Zahl der Mitarbeiter in Kabul dauerhaft zu verringern." Die "Verlagerung" habe mit Arbeiten "zur Verbesserung der Infrastruktur" in der EU-Botschaft zu tun. Wie lange diese Arbeiten dauern sollten, konnte sie nicht sagen.
Ein EU-Diplomat in Kabul, der anonym bleiben wollte, sagte jedoch der dpa, von derzeit 60 Diplomaten sollten nur 14 in der afghanischen Hauptstadt bleiben. Sie sollten ihr Büro aufgeben und auf das Gelände der internationalen Polizeitruppen - das sogenannte Green Village - ziehen. Der Diplomat kritisierte, mit der geplanten Reduzierung ihrer Präsenz mache sich die EU in Afghanistan "lächerlich."
Ein anderer westlicher Diplomat, der die Pläne der EU bestätigte, sagte der dpa, die Europäer sendeten "ein völlig falsches Signal" aus. Auch die Vereinten Nationen unterhielten in Kabul einen großen Mitarbeiterstab. Am kommenden Montag will die Internationale Gemeinschaft in Bonn über die Unterstützung Afghanistans nach dem geplanten Abzug der Nato-Kampftruppen Ende 2014 beraten.
dpa