Die bisherige Planung enthalte zudem eine "Sicherheitsmarge" von sechs Milliarden Euro. Die OECD hatte am Vortag betont, die Eurozone rutsche kurzfristig in eine "milde" Rezession. Die OECD-Experten senkten die Wachstumsprognose für Frankreich von 2,1 auf 0,3 Prozent. Paris rechnet im kommenden Jahr jedoch weiter mit 1,0 Prozent Wirtschaftswachstum.
Pécresse betonte, die deutsche und die französische Regierung seien in engem Kontakt bei ihren Reformplänen für die Euro-Zone. "Wir arbeiten mit unseren deutschen Partnern zusammen, um einen Pakt mit stärkerer Disziplin in der Euro-Zone vorzuschlagen: Die Rückkehr zum ausgeglichenen Haushalt, die "Goldene Regel" (für eine Defizitreduzierung) für alle Staaten und zugleich mehr Solidarität in der Euro-Zone, mit stärkeren (...) und wirksameren Institutionen." Bundeskanzlerin Angela Merkel und Präsident Nicolas Sarkozy hatten vergangene Woche entsprechende Reformpläne in Aussicht gestellt.
"Wir werden uns ganz sicher in Richtung auf eine besser integrierte Haushaltskonsolidierung bewegen müssen, auf die fiskalische Konvergenz mit unseren Nachbarn", betonte Wirtschaftsminister François Baroin am Dienstag im Rundfunksender France Info. Mit Blick auf einen möglichen Stabilitätspakt meinte er: "Es wird ganz sicher Initiativen und gemeinsame deutsch-französische Vorschläge dazu geben".
Arbeitslosenzahl im Oktober auf neues Rekordhoch gestiegen
In Frankreich ist die Arbeitslosenzahl im Oktober auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Mehr als 2,8 Millionen Franzosen hatten Ende des Monats keine Stelle. Das entspricht 9,1 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung.
Erwartet wird, dass die Zahl der Erwerbslosen weiter klettern wird, das die seit zwei Jahren anhaltende wirtschaftliche Erholung in Frankreich laut Experten zum Erliegen gekommen ist.
In fünf Monaten finden in dem Land Präsidentenwahlen statt.
belga/dpa/vrt/jp - Bild: Ian Langsdon (epa)