Am Samstagmorgen lief der Zug im osthessischen Bebra ein, wo nach Angaben eines Polizeisprechers wie zuvor bereits in Hünfeld ein planmäßiger Stopp zum Personalwechsel auf dem Programm stand.
Danach sollte es weiter Richtung Kassel und Niedersachsen gehen. Dort hatte es in der Nacht erneut heftige Zusammenstöße zwischen Castor-Gegnern und der Polizei gegeben.
Es kam erneut ein Wasserwerfer zum Einsatz, weil laut Polizei Atomgegner eine Straße blockierten und Steine auf Einsatzkräfte warfen. Für den Nachmittag riefen Anti-Atom-Initiativen zu einer friedlichen Demonstration in Dannenberg auf - mehr als 10.000 Atomkraftgegner werden erwartet.
In Hessen stieß der mit elf Atommüllbehältern beladene Zug stellenweise auf massiven Protest. Zwischen Darmstadt und Dieburg musste der Zug nach Angaben eines Polizeisprechers am Freitagabend vorübergehend halten. Castor-Gegner standen auf den Gleisen. Nachdem sie fortgebracht worden waren, ging es weiter.
Bei Petersberg in der Nähe von Fulda entdeckte eine Streife in einem Wald Aktivisten, die nahe der Gleise in den Bäumen saßen. Der Zug sei jedoch einfach vorbeigefahren, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei später. «Die hingen so günstig, dass sie keine Behinderung dargestellt haben.» Zuvor hatten laut Bundespolizei fünf oder sechs Demonstranten bei Darmstadt-Kranichstein vergebens versucht, auf das Gleis zu gelangen. Etwa 100 Menschen nahmen dort an einer Mahnwache teil.
Die heiße Phase der Proteste steht noch bevor, wenn die Castoren in Niedersachsen von der Schiene auf Speziallastwagen umgeladen werden. Dann müssen die elf Atommüll-Behälter die letzte Etappe von Dannenberg bis ins Zwischenlager Gorleben auf der Straße zurücklegen.
dpa - Bild: Julian Stratenschulte (epa)