Während Hamas-Führer Ismail Hanija auf seinem Amt als Ministerpräsident besteht und in Gaza einen neuen Sicherheitschef ernannte, beriet Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Ramallah über die Zusammensetzung der neuen Notstandsregierung. Kämpfer seiner Fatah stürmten im Westjordanland Hamas-Einrichtungen. Im Gazastreifen gab es weitere Plünderungen.
Im Vergleich zu den Vortagen beruhigte sich die Lage allerdings etwas. Milizen der Hamas gingen in den Straßen von Gaza gegen Plünderer vor, berichteten Augenzeugen. Nach der Niederlage der Fatah hatten Hamas-Anhänger und Zivilisten zahlreiche Polizeistationen, Büros und Privathäuser geplündert.
Die Arabische Liga übte nach den blutigen Kämpfen scharfe Kritik an den rivalisierenden Palästinensergruppen.
Bei einer Sondersitzung in Kairo sagte der saudi-arabische Außenminister, Prinz Saud al Faisal: «Mit ihrem internen Kampf hätten die palästinensischen Brüder einen Traum Israels erfüllt, Zwietracht unter ihnen zu säen.» Wenn es nicht bald eine politische Einigung zwischen der Fatah und der radikal-islamischen Hamas gebe, «dann werde die Palästinenser-Frage begraben sein».