So große Mengen Treibhausgase wie nie zuvor sind der Weltwetterorganisation (WMO) zufolge im vergangenen Jahr freigesetzt worden. Zudem beschleunige sich die Zunahme, teilte die WMO am Montag in Genf mit. Konkrete Zahlen wurden nicht genannt.
Der Anteil des Kohlendioxids (CO2) am menschengemachten Treibhauseffekt liege aktuellen Berechnungen zufolge bei rund 64 Prozent. Seit Beginn der Industrialisierung um 1750 herum bis 2010 sei die CO2-Konzentration in der Atmosphäre um 39 Prozent auf 389 ppm - 389 CO2-Moleküle je Million Luftmoleküle - gestiegen.
Methan (CH4) habe 18 Prozent des Treibhauseffekts verursacht, Distickstoffoxid (N2O, Lachgas) sechs Prozent, hieß es in der WMO-Mitteilung weiter. N2O wird bei industriellen Prozessen, der Nutzung von Dünger und Brandrodung freigesetzt. Die Bedeutung dieses Gases wachse, was umso bedenklicher sei, da N2O über 100 Jahre betrachtet einen 289-fach stärkeren Effekt auf das Klima habe als die selbe Menge emittierten Kohlendioxids.
Das US-Energieministerium hatte Anfang November mitgeteilt, im vergangenen Jahr seien mehr als 33.500 Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre gelangt. Das seien gut 1900 Millionen Tonnen oder fast sechs Prozent mehr als noch 2009. Eine größeren Anstieg hat es nach Aufzeichnungen des Ministeriums niemals zuvor gegeben. Das massive Plus wurde demnach vor allem von der zunehmenden Kohleverbrennung zur Energiegewinnung in den aufstrebenden Schwellenländern verursacht.
Die Vereinten Nationen nutzt für ihre Datenerhebungen Messstationen in mehr als 50 Ländern. Mit dem Thema Treibhausgase befasst sich in der kommenden Woche die UNO-Klimakonferenz im südafrikanischen Durban.
dpa/dradio/mh - Bild: Everett Kennedy Brown (epa)