Der heute 49-jährige jordanische König Abdullah II. hatte Ramallah zuletzt im April 2000 besucht. Damals war noch Jassir Arafat Palästinenserpräsident. Der jordanische Außenminister Nasser Dschude sagte vor Journalisten in Ramallah zu den Bemühungen um neue Friedensgespräche in Nahost: "Wir unterstützen die Wiederaufnahme direkter Verhandlungen, weil das Ziel die Einrichtung eines unabhängigen Palästinenserstaates ist."
Er stellte sich hinter die Forderung des Nahost-Quartetts aus Vereinten Nationen, Europäischer Union, USA und Russland nach neuen Gesprächen. Eine Einigung mit Israel über Grenzen und Sicherheit werde dem illegalen Siedlungsausbau in den Palästinensergebieten ein Ende setzen, sagte er. Die Palästinenser fordern von Israel einen Siedlungsstopp als Vorbedingung für neue Gespräche.
Zu jüngsten Bemühungen um die Bildung einer gemeinsamen Regierung der rivalisierenden Palästinenserorganisation Hamas und Fatah sagte Dschude: "Die palästinensische Einheit ist für den König ein grundsätzliches Anliegen." Der Hamas-Exilchef Chalid Maschaal werde Jordanien besuchen, sagte Dschude. Ein Termin stehe jedoch noch nicht fest. Die jordanischen Behörden hatten 1999 das Hamas-Büro in Amman geschlossen.
Nach jüngsten Medienberichten könnten Hamas und die gemäßigte Fatah eine gemeinsame Regierung ohne den bisherigen Ministerpräsidenten Salam Fajad bilden. Fajad gilt wegen seiner moderaten Positionen als Liebling des Westens. Die Hamas bezeichnet ihn als Verräter.
dpa/mh - Bild: Atef Safadi (epa)