"Es gibt heute zu viele Skandale und Ungerechtigkeiten, zu viel Korruption und Gier, zu viele Verfehlungen und Lügen, zu viel Gewalt, die zu Elend und Tod führen", beklagte das Kirchenoberhaupt am Samstagmorgen bei einem Empfang im Präsidentenpalast in Cotonou. Diese Übel plagten Afrika, aber auch den Rest der Welt.
Die Völker haben nach den Worten des Papstes ein Anrecht auf eine verheißungsvolle Zukunft, auf Freiheit und materielle und persönliche Sicherheit. Politik und Wirtschaft seien niemals perfekt, aber sie müssten letztendlich dem Gemeinwohl dienen.
In vielen Ländern demonstrierten die Menschen zu Recht ihren Anspruch auf ein würdevolles und menschliches Leben, auf Gerechtigkeit und Frieden. Die Menschen hätten ein Anrecht auf eine "Transparenz in der Regierung, in der private und öffentliche Interessen nicht vermischt werden".
Neben den sozialen und politischen Fragen bereite auch der zwischenreligiöse Dialog Sorge, sagte Benedikt XVI. Er sei oft sehr schwierig. "Keine Religion, keine Kultur kann den Aufruf oder die Zuflucht zu Intoleranz und Gewalt rechtfertigen." Notwendig seien die Kenntnisse über andere Religionen und der Respekt vor ihnen.
Auf seiner 22. Auslandsreise will Benedikt XVI. Politiker, Geistliche und Laien treffen sowie einer Messe im Stadion von Cotonou halten. Zudem soll das Schlussdokument der Vatikan-Bischofssynode zum Thema Afrika vorgestellt werden.
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