Es ist ein historischer Besuch in dem bis vor kurzem wegen seiner Militärjunta geächteten Land - nach Angaben des Weißen Hauses der erste eines US-Außenministers nach mehr als 50 Jahren.
Clinton werde zwei Tage bleiben und sowohl Regierungsvertreter als auch Friedensnobelpreisträgerin Aung Sann Suu Kyi und andere Vertreter der Zivilgesellschaft treffen, sagte ein US-Beamter.
«Die Amerikaner waren Jahrzehnte lang tief besorgt, weil den Birmanen die Menschenrechte verweigert wurden», sagte Obama. Es habe aber in jüngster Zeit Fortschritte gegeben, so die Freilassung politischer Gefangener und die Lockerung der Medienzensur. «Zusammen sind dies die wichtigsten Reformschritte, die wir seit Jahren in Birma gesehen haben», sagte er. «Natürlich erwarten wir mehr.»
Suu Kyi freut sich
Die entscheidende Zustimmung für den historischen Besuch von US-Außenministerin Hillary Clinton in Birma kam weder aus Washington noch aus der birmanischen Hauptstadt Naypyidaw. Vielmehr holte US-Präsident Barack Obama das Einverständnis der jahrelang unter Hausarrest eingesperrten birmanischen Dissidentin Aung San Suu Kyi ein. Der Präsident habe Suu Kyi (66) am Donnerstag auf dem Flug von Australien nach Indonesien angerufen, sagte ein US-Beamter am Freitag in Nusa Dua auf der Insel Bali.
Die beiden telefonierten 20 Minuten, und Suu Kyi habe Clintons geplanten Besuch wärmstens begrüßt, sagte der Beamte. Sie habe den birmanischen Präsidenten Thein Sein, der ihr als Ministerpräsident unter der bis Februar regierenden Militärjunta jahrelang die Entlassung aus dem Hausarrest verweigerte, als «Mann guten Willens» bezeichnet, «mit dem man ins Geschäft kommen kann». Sie habe immer wieder betont, dass die Versöhnung umfassend sein müsse.
Der Präsident sei von Suu Kyis Warmherzigkeit beeindruckt gewesen, hieß es. Die beiden bekundeten nach diesen Angaben Interesse, sich irgendwann auch persönlich kennenzulernen. Suu Kyi erkundigte sich unter anderem nach dem Wohlergehen des First Dog Bo.
dpa - Bild: Jim Lo Scalzo (epa)