In den USA geht die Polizei gegen die Camps der "Occupy"-Bewegung vor. In New York begannen Hunderte Polizisten nach Berichten der "New York Times" und der "New York Post" in der Nacht zum Dienstag damit, das Lager im Zuccotti-Park unweit der Wall Street zu räumen. Dort hatte die Occupy-Bewegung ihren Ausgang genommen.
Vor dem Einsatz habe die Polizei Flugblätter im Camp verteilt und die Besetzer im Namen der Besitzer des Parks aufgefordert, das Lager zu verlassen, hieß es. Bei Widerstand wurden Verhaftungen angedroht, berichtete die "New York Times". Die Besetzung des Parks stelle eine zunehmende Gefahr für die Gesundheit und Brandsicherheit dar, so die Polizei. Die Demonstranten könnten nach der Räumung wieder in den Park zurückkehren, hieß es in einer Twitter-Meldung aus dem Büro des New Yorker Bürgermeisters.
Hunderte Menschen im Park campiert
Etwa 100 Besetzer, die im Park übernachtet hatten, protestierten mit Sprechchören lautstark gegen den Einsatz. Zumindest zwei Menschen wurden Berichten zufolge verhaftet. In dem Camp hatten in den vergangenen Wochen Hunderte Menschen campiert und für eine schärfere Kontrolle der Banken sowie höhere Steuern für Reiche demonstriert.
Für den Donnerstag kündigten die Demonstranten einen Protestmarsch auf der Wall Street an. Sie wollen damit an den Beginn der Protestbewegung vor zwei Monaten erinnern.
Im kalifornischen Okaland hatte die Polizei am Vortag mit einem Großaufgebot ein Camp mit Hunderten Menschen geräumt. Polizei-Chef Howard Jordan sprach laut "San Francisco Chronicle" von 32 Festnahmen. Beamte in schwerer Ausrüstung kreisten das Lager in der Innenstadt ein und rissen die Zelte der Demonstranten nieder.
Die Bewegung "Occupy Wall Street" ("Besetzt die Wall Street") hatte im September in New York ihren Ausgang genommen und sich auf andere Städte ausgeweitet. Auch in Frankfurt/Main und Berlin gibt es am Rande des Banken- und Regierungsviertels Zeltdörfer.
dpa/rkr - Bild: Justin Lane (epa)